Die imposante Kirche in Bergstedt ist eines der ältesten Kirchengebäude im Hamburger Raum und ein prägendes Baudenkmal im Hamburger Norden. Die Kirche wurde 1248 erstmal urkundlich erwähnt und um 1750 auf die heutige Fläche von rd. 430 m2 erweitert. Das Gebäude ist ein massiver Mauerwerksbau, der Kirchturm ist im oberen Teil als Fachwerk ausgeführt. Die das Innere der Kirche prägende Ausstattung stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Darunter sind besonders wertvoll die Deckenausmalung, die große Glocke, ein Taufengel und eine Arp‐Schnittger Orgel. Insbesondere im Innenraum der Kirche gibt es großen Sanierungsbedarf. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat dafür am Mittwoch eine Förderung in Höhe von 417.000 Euro beschlossen. Der weitere Anteil wird von der Stadt Hamburg getragen.
„Die Bergstedter Kirche ist ein wahres Schmuckstück. Sie gehört nicht nur untrennbar zum Stadtteil, sondern ist weit darüber hinaus bekannt in Hamburg. Ich freue mich sehr, dass sich der Einsatz zur Förderung des Bundes gelohnt hat und die Sanierungsmaßnahmen aus dem Denkmalschutzprogramm unterstützt werden.“ – Dorothee Martin
Im Mittelpunkt des Sanierungsvorhabens steht die Restaurierung der historisch wertvollen Innenausstattung der Bergstedter Kirche. Besonders aufwändig werden die Arbeiten an der kleinen Arp‐Schnittger‐Orgel im Altarraum sowie die Reinigung der Holzdecke im Kirchenschiff. Auch die Farbfassungen des holzgeschnitzten Altars sowie die Epitaphien und der Taufengel werden denkmalgerecht restauriert. Gestühl und Wände werden gereinigt und gestrichen. Um in Zukunft Schwärzungen des Inventars zu vermindern, soll ein Beleuchtungskonzept erarbeitet und umgesetzt werden, ohne dass die besondere Atmosphäre des bisher weitgehend durch Kerzen beleuchteten Kirchenraumes verloren geht.
Eine weitere umfangreiche Aufgabe ist die Sanierung des Fachwerks am Kirchturm, wobei auch die Kirchturmuhr saniert wird. Darüber hinaus sollen Ausbesserungen am Mauerwerk und am Dach der Kirche vorgenommen werden. Auf dem Kirchhof sollen die Mauern und Friesenwälle ausgebessert werden. Die Denkmale und historischen Grabsteine sollen saniert und teilweise neu platziert werden. Außerdem sind Pflegemaßnahmen am Baumbestand notwendig. Im denkmalgeschützten Gemeindehaus sind die Erneuerung der Dachdeckung und Dämmmaßnahmen geplant.